Ludwig Faulhaber – Ein Leben im Dienst der Gemeinschaft
Ludwig Faulhaber wurde am 8. Januar 1929 in Kaiserslautern geboren und prägte über viele Jahrzehnten das politische und gesellschaftliche Leben der Sickingenstadt Landstuhl. Er war nicht nur als langjähriger Bürgermeister, Stadt- und Verbandsgemeinderatsmitglied, sondern auch als engagierter Bürger in verschiedensten Bereichen tätig und hinterließ bleibende Spuren in der Region.
Nach dem Besuch der Volksschule und der Handelsschule in Kaiserslautern begann Ludwig Faulhaber bereits in jungen Jahren, Verantwortung zu übernehmen. In den Jahren 1943 bis 1946 war er als Fronthelfer und Landhelfer tätig, bevor er 1946 als Hilfsarbeiter in der Nähmaschinenfabrik Pfaff arbeitete. Ab 1946 begann er seine Ausbildung und wurde nach dem Abschluss der Handelsschule als Inspektoren Anwärter für den gehobenen Beamtendienst bei der Stadt Kaiserslautern eingestellt. 1951 trat er die Verwaltungsschule in Kaiserslautern an und legte 1952 erfolgreich die erste Verwaltungsprüfung beziehungsweise 1954 die zweite Verwaltungsprüfung ab, was ihm den Titel des außerplanmäßigen Stadtinspektors einbrachte.
Die berufliche Entwicklung von Ludwig Faulhaber führte ihn 1964 zur Beförderung zum Stadtoberinspektor und 1964 schließlich zur Wahl zum hauptamtlichen Bürgermeister der Stadt Landstuhl, wo er bis 1972 im Amt war. In seiner Amtszeit setze er zahlreiche Akzente und realisierte bedeutende Projekte, die das Stadtbild nachhaltig prägten, wie etwa den Bau der Friedrich-Ebert-Hauptschule und das Neubaugebiet entlang der Langwiedener Straße. Nach dem Ende seiner hauptamtlichen Amtszeit blieb er der Stadt und damaligen Verbandsgemeinde weiterhin als ehrenamtlicher Bürgermeister und Mitglied des Stadt- und Verbandsgemeinderats verbunden, was bis 1996 andauerte.
Neben seiner administrativen Tätigkeit widmete sich Ludwig Faulhaber in besonderem Maße dem Aufbau und der Pflege internationaler Beziehungen. Besonders hervorzuheben ist sein Engagement für die deutsch-französische Städtepartnerschaft mit Pont-à-Mousson, die unter seiner Mitwirkung ins Leben gerufen wurde und bis heute als bedeutender Bestandteil der Landstuhler Stadtgeschichte gilt.
In seiner Rolle als Bürgermeister setzte er sich zudem intensiv für das Zusammenwachsen der europäischen Völker ein, ein Anliegen, das in seinen politischen Handlungen und Projekten immer wieder zum Ausdruck kam. Ludwig Faulhaber verstand sich als Brückenbauer und trug entscheidend zur positiven Entwicklung der Stadt bei.
Sein herausragendes Engagement fand auch durch zahlreiche Auszeichnungen Anerkennung. 1989 erhielt er die Ehrenplakette der Stadt Landstuhl, und 1999 wurde ihm die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog verliehen.
Ludwig Faulhaber war nicht nur ein engagierter Bürgermeister und Politiker, sondern auch ein Mensch, der stets nah an den Menschen war. „Ein Bürgermeister zum Anfassen“ – so beschrieb ihn die lokale Presse. Diese Wertschätzung resultierte aus seiner bescheidenen, menschlichen Art, die ihn bei den Bürgern sowohl in Landstuhl als auch darüber hinaus äußerst beliebt machte.
In seinem persönlichen Leben war Ludwig Faulhaber mit Anneliese Faulhaber verheiratet, mit der er vier Kinder – Michael, Ursula, Andreas und Barbara – hatte. Nach dem Tod seiner Frau im Mai 2021 setzte er sein Leben fort, getragen von den Erinnerungen an eine erfüllte Partnerschaft und eine tief verwurzelte Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.
Ludwig Faulhaber bleibt ein Beispiel für engagiertes Bürgerschafts- und politisches Wirken, dessen Verdienste und Einsatz weit über seine Amtszeiten hinauswirken.
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Ludwig Faulhaber - Mitbegründer der Partnerschaft zwischen Landstuhl und Pont-à-Mousson
Der ehemalige Stadtbürgermeister Ludwig Faulhaber verstarb am 6. Januar und wurde am Montag, 13. Januar 2025 auf dem Friedhof in Landstuhl beigesetzt. Faulhaber hatte die Partnerschaft zwischen Landstuhl und Pont-à-Mousson während seiner ersten Amtszeit, die 1964 begann, mit begründet und die Partnerschaftsurkunde gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Bernard Guy am 16. Juli 1967 unterzeichnet. Stadtbürgermeister Mattia De Fazio würdigte die Verdienste von Faulhaber um die Deutsch-Französischen Beziehungen in seiner Traueransprache. Bürgermeister Henry Lemoine, die Beigeordnete für Partnerschaftsangelegenheiten Marie-Dominique Formery und ihr langjähriger Vorgänger Alain Almasio nahmen an der Trauerfeier teil und bekundeten den beiden Töchtern Faulhabers und den Freunden aus Landstuhl das Beileid der Gemeinde von Pont-à-Mousson. Im Rathaus würdigte die französische Delegation die Verdienste Faulhabers nochmal im Gespräch mit Bürgermeister De Fazio, dem Ersten Stadtbeigeordneten Boris Bohr und dem Beigeordneten Gerhard Malinowski.
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